Nutrition and health aspects of mothers and their infants in Bukavu region, Democratic Republic of the Congo : a follow-up study with cross-sectional analyses and nutrition interventions

dc.contributor.advisorScherbaum, Veronika
dc.contributor.authorBeitze, Damaris Elisabeth
dc.date.accepted2024-07-25
dc.date.accessioned2024-09-18T07:18:00Z
dc.date.available2024-09-18T07:18:00Z
dc.date.issued2024
dc.description.abstractHintergrund: Mangelernährung in verschiedenen Ausprägungen ist eine Herausforderung für die Bevölkerungsgesundheit in der Demokratischen Republik Kongo, einem Land, das von politischer Instabilität, Gewalt, Nahrungsmittelunsicherheit und Armut geprägt ist. Vor allem verborgener Hunger und Anämie machen einen großen Teil davon aus. Unzureichende Ernährung während der ersten 1000 Lebenstage beeinträchtigt die Gesundheit und Entwicklung eines Kindes kurz- und langfristig. Das Ernährungsverhalten der Mütter spielt sowohl für ihren eigenen Ernährungszustand als auch für den ihrer Kinder eine wichtige Rolle, insbesondere während dieser sensiblen Phase. Der Ernährungszustand und das Ernährungsverhalten können durch vielfältige Faktoren auf verschiedenen Ebenen beeinflusst werden. Diese müssen untersucht und berücksichtigt werden, um zielführende Interventionen zu gestalten. Zielsetzung: Diese Dissertation hatte zum Ziel, den Ernährungsstatus, insbesondere Anämie, stillender Frauen und ihrer Säuglinge zu untersuchen, ebenso wie damit assoziierte Faktoren. Des Weiteren sollte der Einfluss von Ernährungsschulungen und Lipid-basierten Nährstoffsupplementen auf Anämie, Ernährungswissen und Ernährungsverhalten von unter- und übergewichtigen Müttern ermittelt werden. Methoden: Eine Follow-up-Studie mit Querschnittserhebungen und inkludierter Interventionsstudie wurde mit 471 stillenden Müttern und ihren Säuglingen in der Region von Bukavu, Demokratische Republik Kongo von Dezember 2017 bis Juni 2019 durchgeführt. Mutter-Kind-Paare wurden nach der Entbindung in einem von drei Krankenhäusern der Studie (zwei davon semi-urban und eines im ländlichen Gebiet) in der ersten Woche postpartum rekrutiert. Die erste Datenerhebung beinhaltete anthropometrische Messungen der Mütter und Neugeborenen sowie ein strukturiertes Interview zu sozio-demographischen Faktoren und Ernährungsaspekten während der Schwangerschaft. Folgeerhebungen, die 3-6 und 6-9 Monate nach der Geburt stattfanden, umfassten die Messung von anthropometrischen Parametern und der Hämoglobin-Konzentration (Hb) von Müttern und ihren Säuglingen, ein 24-Stunden Ernährungsprotokoll der Mütter sowie ein strukturiertes Interview zu Ernährungswissen und -verhalten. Die randomisierte kontrollierte Interventionsstudie fand zwischen diesen beiden Folgeerhebungen statt. Vor der Intervention wurden die Mütter anhand ihres mittleren Oberarmumfangs (MUAC) in niedrigen (≥ 21 und < 25 cm), normalen (≥ 25 und < 28 cm) und hohen MUAC (≥ 28 cm) eingestuft. Anschließend wurden sie zufällig den folgenden Interventions- und Kontrollgruppen zugeteilt: niedriger MUAC – Ernährungsschulung; niedriger MUAC – Supplement; niedriger MUAC – Kontrolle; mittlerer MUAC – Kontrolle; hoher MUAC – Ernährungsschulung; hoher MUAC – Kontrolle. Über drei Monate erhielten Mütter mit Ernährungsschulungen vier theoretische und zwei praktische Einheiten zu ausgewogener Ernährung, Eisen, Vitamin A und Nährstoffmängeln. Mütter in der Supplement-Gruppe erhielten ein tägliches Lipid-basiertes Nährstoffsupplement. Für 416 Mütter und Säuglinge waren Daten vor und nach der Intervention vorhanden. Ergebnisse: Die Studie zeigte die Koexistenz verschiedener Formen von Mangelernährung in der Studienpopulation. Ernährungs- und Gesundheitsaspekte unterschieden sich zwischen den semiurbanen und ländlichen Gegenden. Das Erhalten von Leistungen während der Schwangerschaftsbetreuung (Malaria-Medikamente, Entwurmung, Supplemente, Ernährungsinformationen durch Gesundheitspersonal) und das Wissen zu sowie die Umsetzung von Familienplanung waren im ländlichen Gebiet geringer als im semi-urbanen Gebiet, ebenso anthropometrische Parameter wie der mütterliche MUAC und das Geburtsgewicht. Eine multiple lineare Regression ergab zunehmenden mütterlichen MUAC, Alter und Gestationsalter als positive Einflussfaktoren auf das Geburtsgewicht, während die ländliche Lage, eine erstgebärende Mutter, eine Tätigkeit der Mutter in der Landwirtschaft und das weibliche Geschlecht des Neugeborenen negative Prädiktoren des Geburtsgewichts waren. Die Anämieraten 3-6 Monate nach der Geburt waren mit 28,2 % bei den Müttern von mittlerer Relevanz für Bevölkerungsgesundheit, lagen bei den Säuglingen mit 74,3 % jedoch im schwerwiegenden Bereich. Sowohl das mütterliche Ernährungswissen als auch ihre Ernährungsvielfalt waren gering ausgeprägt. Im Median hatten die Mütter ein Wissen von 0,39 in einem möglichen Bereich von 0 bis 1 und eine Ernährungsvielfalt von 3,0 (möglicher Bereich 0-10). Ernährungswissen und mütterlicher Hb waren leicht positiv korreliert, aber es bestanden keine signifikanten Korrelationen der Ernährungsvielfalt mit einem dieser beiden Parameter. Geschmack (68,1 %), Aussehen (42,5 %), die Wirkung von Lebensmitteln auf die Gesundheit (29,0 %) und Verfügbarkeit (25,6 %) waren häufige Kriterien der Lebensmittelauswahl. Nach der Intervention hatten Mütter, die Ernährungsschulungen erhalten hatten, ein signifikant höheres Ernährungswissen als diejenigen ohne Schulungen, aber keine verbesserte Ernährungsvielfalt. Außerdem modifizierten mehr Mütter mit Schulungen die Beikost für ihr Kind als die anderen Mütter, häufig im Zusammenhang mit Inhalten der Ernährungsschulungen. Weder der mütterliche Hb nach der Intervention noch die Hb-Entwicklung über die Interventionsphase unterschieden sich signifikant zwischen den sechs Interventions- und Kontrollgruppen. Allerdings war der Anteil an Müttern mit einer Verbesserung des Hb in den Gruppen mit Ernährungsschulungen größer, wenn auch nicht statistisch signifikant. Bei Betrachtung ausschließlich der Frauen, die zu Beginn der Intervention an Anämie litten, zeigte sich eine größere Zunahme des Hb in den Gruppen, die entweder Schulungen oder Supplemente erhielten, allerdings nicht statistisch signifikant. Schlussfolgerungen: Der Ernährungsstatus stillender Frauen und ihrer Säuglinge im Studiengebiet war mangelhaft. Verschiedene Faktoren, die die Mangelernährung befördern könnten, wurden identifiziert: Unzureichende Nahrungsaufnahme und eingeschränkte Leistungen in der primären Gesundheitsversorgung können den Ernährungsstatus beeinflussen. Zu ihren möglichen, vielschichtigen Determinanten gehören geringes Ernährungswissen, die ländliche Gegend und Nahrungsmittelunsicherheit, aber auch persönliche Präferenzen. Um den Ernährungszustand effektiv zu verbessern, müssen Ernährungsinterventionen diese verschiedenen Einflussfaktoren der Nahrungsaufnahme adressieren. Ernährungsschulungen und Lipid-basierte Nährstoffsupplemente könnten einen positiven Effekt haben, vor allem bei Müttern mit Anämie. Sie sollten weiter untersucht werden. Es wird empfohlen, das Bewusstsein und die Qualifikation von Gesundheitspersonal in der primären Gesundheitsversorgung hinsichtlich Ernährung zu stärken und praktische Elemente in Maßnahmen mit Ernährungsschulungen zu integrieren.de
dc.description.abstractBackground: Malnutrition in various forms is of public health concern in the Democratic Republic of the Congo, a country affected by political instability, violence, food insecurity, and poverty. Especially hidden hunger and anemia contribute to this burden. Inadequate nutrition during the first 1000 days of life impairs the short- and long-term health and development of a child. The dietary practices of the mothers, particularly during this sensitive period, play an important role in their nutritional status and that of their children. Nutritional status and dietary practices are influenced by multiple factors on different levels, and these need to be evaluated and considered to design effective interventions. Objectives: This dissertation aimed to investigate the nutritional status, especially anemia, and associated factors of lactating mothers and their infants. The second objective was to evaluate the impact of nutrition education and lipid-based nutrient supplements on anemia, nutritional knowledge, and dietary practices in under- and overweight mothers. Methods: A follow-up study with cross-sectional analyses and intervention study was conducted with 471 lactating mothers and their infants in Bukavu region, Democratic Republic of the Congo from December 2017 to June 2019. Mother–infant pairs were recruited after delivery (within the first week postpartum) in one of three study hospitals (two semi-urban, one rural). The baseline assessment included anthropometric measurements of mothers and newborns and a structured interview about socio-demographic parameters and nutritional aspects during pregnancy. Follow-up assessments at 3–6 and 6–9 months postpartum included anthropometrics and hemoglobin (Hb) concentration measurements of mothers and infants, a 24 h dietary recall of the mothers, and a structured interview about nutritional knowledge and dietary practices. The randomized controlled intervention study took place between these two follow-up assessments. At pre-intervention, the mothers were classified according to their mid-upper-arm circumference (MUAC) into low (≥ 21 and < 25 cm), normal (≥ 25 and < 28 cm), and high MUAC (≥ 28 cm). Subsequently, they were randomly assigned to the following intervention and control groups: low MUAC–nutrition education; low MUAC–supplement; low MUAC–control; normal MUAC–control; high MUAC–nutrition education; high MUAC–control. For three months, mothers with nutrition education received four theoretical and two practical sessions about balanced nutrition, iron, vitamin A, and nutrient deficiencies. Mothers in the supplement group received a lipid-based nutrient supplement on a daily basis. Pre- and post-intervention data were available for 416 mothers and infants. Results: The study revealed coexistence of different forms of malnutrition in the study population. Nutrition and health aspects differed between semi-urban and rural areas. Reception of antenatal care services (antimalarial medication, deworming, supplementation, nutrition information by medical staff) and knowledge and practice of family planning were lower in the rural compared to the semi-urban residents as were anthropometric parameters, such as maternal MUAC and birth weight. Multiple linear regression revealed increasing maternal MUAC, age, and gestational age as positive predictors of birth weight, while negative predictors were rural location, a mother being primipara or a farmer, and female sex of the newborn. Anemia rates at 3–6 months postpartum were of moderate public health significance among the mothers (28.2%) and at severe level among the infants (74.3%). Both maternal nutritional knowledge and dietary diversity were low with median values of 0.39 (potential range 0–1) and 3.0 (potential range 0–10). Nutritional knowledge and maternal Hb were slightly positively correlated, but no significant correlations of dietary diversity with either of these parameters were detected. Taste (68.1%), appearance (42.5%), health effects of foods (29.0%), and availability (25.6%) were frequent drivers of food choice. At post-intervention, mothers receiving nutrition education had significantly higher nutritional knowledge compared to those without, but no increased dietary diversity. Further, more mothers in the nutrition education groups modified the complementary food of their child than mothers without nutrition education. They often related it to contents of the nutrition education sessions. Maternal Hb was not significantly different between the six intervention and control groups at post-intervention, nor the Hb development over the intervention period. However, more mothers with nutrition education experienced an increase in Hb, though not statistically significant. When limited to mothers with anemia at pre-intervention, higher Hb increase was observed among the groups receiving either nutrition education or supplementation, though not statistically significant. Conclusions: The nutritional status of lactating mothers and their infants was poor in the study area. Various factors that may promote malnutrition were identified: Insufficient dietary intake and limited primary care services can impact the nutritional status. Their potential determinants are multifaceted and include low nutritional knowledge, rural location, and food insecurity, but also personal preferences. To effectively improve nutritional outcomes, nutrition interventions need to address these different drivers of dietary intake. Nutrition education and lipid-based nutrient supplements may have a beneficial impact, especially among mothers with anemia, and need to be further researched. Rising awareness and qualification about nutrition among primary care service providers and inclusion of practical elements in nutrition education approaches are recommended.en
dc.identifier.urihttps://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/16152
dc.identifier.urihttps://doi.org/10.60848/11105
dc.language.isoeng
dc.rights.licensecopyright
dc.subject.ddc610
dc.titleNutrition and health aspects of mothers and their infants in Bukavu region, Democratic Republic of the Congo : a follow-up study with cross-sectional analyses and nutrition interventionsen
dc.type.diniDoctoralThesis
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